Am Freitag, 20.5.2016, begann um 7:36 am Hannover Hauptbahnhof die Reise zum Marathon-Abenteuer in Kopenhagen. Claudia, Erika, Erwin, Uwe und Hans Jürgen trafen sich am Bahnhof Hannover, während Harald sich mit dem Auto auf den Weg nach Kopenhagen machte. Mit dem Zug ging es zuerst von Hannover nach Hamburg. In Hamburg stiegen wir um in den Zug nach Kopenhagen. Die Bahn gab sich größte Mühe, den Fahrplan einzuhalten, was ihr bis Puttgarden auf Fehmarn auch gelang. Wir waren alle gespannt, wie der Zug auf die Fähre fährt. Kurz vor der Ankunft in Puttgarden kam dann im Zug die Durchsage, das der Zug aus technischen Gründen nicht auf die Fähre fährt und alle zu Fuß auf die Fähre gehen müssen. In Rodby/Dänemark würde dann der Anschlußzug auf uns warten und wir könnten unsere Fahrt fortsetzen.
Auf der Fähre trafen wir Harald und wir fuhren gemeinsam bis nach Rodby. Nach einer 45 minütigen Überfahrt war Rodby erreicht. Harald setze seine Fahrt mit dem Auto fort, die Bahnfahrer machten sich auf den Weg zum Bahnsteig. Zu aller Überraschung warteten an Stelle des Zuges nur zwei Busse auf uns. Der Busfahrer unseres Busses sprach nur dänisch und konnte uns keine Auskunft geben. Im Vertrauen, es wird schon alles richtig sein, verstauten wir das Gepäck im Bus, suchten uns freie Plätze und warteten auf die Abfahrt. Tatsächlich, dieser Bus sollte uns bis nach Kopenhagen bringen. Nach etwas mehr als zwei Stunden Fahrt erreichten wird dann Kopenhagen. Der Bus brachte uns bis zum Hauptbahnhof, wir luden unser Gepäck aus und machten uns auf den Weg zum nächsten Bus, der uns bis zur Wohnung bringen sollte. Dank Smartphone und geeigneter Apps fanden wir schnell die Bushaltestelle der Linie 6A und standen ca. 25 Minuten später vor dem Eingang unserer Wohnung.
Unsere Wohnung befand sich in der 5.Etage eines Wohnhauses an einer gut befahrenen Straße. Der tolle Eindruck der Wohnung, den wir bereits von den Bilder aus dem Internet hatten, wurde mehr als bestätigt. Schnell waren wir uns über die Zimmerverteilung einig.
Der Hunger trieb uns dann zurück in Richtung Centrum. Wir wollten dänisches Smörrebröd probieren. Nach einem kleinen Fußmarsch fanden wir ein Restaurant, das Smörrebröd im Angebot hatte.
Eine Scheibe Brot, reichlich Belag und etwas Garnitur, so sieht ein typisches Smörrebröd aus. Eigentlich wird das Smörrebröd mittags gegessen, aber es schmeckt auch am Abend. Am Samstag starteten wir mit einem ausgiebigen Frühstück, selbstverständlich auch mit dänischen Brötchen vom Bäcker gegenüber.
Danach kauften wir uns einen 3-Tage City-Pass für den öffentlichen Nahverkehr und machten uns auf den Weg, unsere Startunterlagen für den Marathon abzuholen. Eine kurze Fahrt mit dem Bus, ein kleiner Fußmarsch und wir erreichten die Sparta Hallen in einem Park im Kopenhagener Stadtteil Osterbro. Dank guter Organisation bekamen wir unsere Startunterlagen ohne lange Wartezeit. Im Anschluß folgte noch ein Bummel über die Sportmesse. Laufschuhe, Laufbekleidung, Sportuhren und Läufernahrung, also alles was man von so einer Messe erwartet, durfte man sich ansehen, probieren oder auch kaufen.
Nach der Sportmesse folgte das touristische Programm. Empfehlungen aus unseren Reiseführern gaben die Ziele vor. Dank des City-Passes waren auch größere Entfernungen kein Problem.
Die kleine Meerjungfrau steht in Kopenhagen ganz oben auf der Liste. Es folgte ein Stadtbummel durch Kopenhagens Innenstadt und Shopping-Meilen. Selbstverständlich durfte auch der typisch dänische Pölser (Hot-Dog) als kleiner Snack nicht fehlen.
Zurück in unserer Wohnung bereiteten wir uns kulinarisch auf den Marathon vor. Auf dem Speiseplan standen Nudeln mit Bolognese-Sauce, das ideale Carbo Loading für Läufer. Alle Zutaten kauften wir vorher im Supermarkt. Danach half jeder mit, das Essen vorzubereiten.
Der Wetterbericht versprach für Sonntag, den Tag des Marathons, gutes Wetter mit warmen Temperaturen. Nach dem gemeinsamen Frühstück bereiteten wir uns auf das bevorstehende Laufereignis vor. Unser Unterstützungsteam Erika und Uwe machte sich auf den Weg, um an markanten Punkten der Laufstrecke Fotos zu machen. Für die Läufer war geplant, die Fahrt mit dem Bus bis zur Metro-Station und dann mit der Metro direkt zum Startplatz zu machen.
Leider lag die Metro-Station in dem für Autos und Busse wegen des Marathons gesperrten Bereich. Unser Bus fuhr somit eine andere Route und wir konnten nicht in die Metro umsteigen. Auch andere Fahrgäste im Bus, mit dem gleichen Ziel, waren überrascht. Dank der freundlichen Unterstützung eines dänischen Fahrgastes bekamen wir den Tipp, an der nächstmöglichen Haltestelle auszusteigen. Von dort wäre es dann nicht mehr weit bis zum Startplatz. Unser Warmup gestaltete sich somit etwas anders, aber wir erreichten pünktlich den Startbereich.
Wie schon bei der Startnummernausgabe war auch hier alles prima organisiert. Trotz des großen Gewusels aller Teilnehmer erfolgte die Kleiderbeutelabgabe ohne Wartezeit, sogar Getränke wurden vor dem Start ausgegeben.
Startschuß 9:30, los geht’s und knapp 11000 Läuferrinnen und Läufer machten sich auf den 42km langen Weg. Mit von der Partie waren Claudia, Erwin, Harald und Hans Jürgen.
Es war ein sehr abwechslungsreicher Kurs, hatte aber viele Brücken mit entsprechend vielen kleinen Anstiegen.
Zum „Nachlaufen“ hier noch mal der Kurs http://copenhagenmarathon.dk/en/ruten/ . Die Stimmung an der Strecke war super. Viele Zuschauer unterstützen die Läufer mit Anfeuerungsrufen. Musik am Straßenrand und Power Zonen der Sponsoren motivierten zum Laufen und Durchhalten. Die warmen Temperaturen und viele sonnige Streckenabschnitte trugen dazu bei, das mit zunehmender Zeit die Freude auf die Erfrischungsstationen immer größer wurde. Am Ende kamen wir alle ins Ziel,
Claudia 4:41:28 - Erwin 4:41:29 - Harald 4:36:13 - Hans Jürgen 5:41:32
und bekamen die ersehnte Medaille.
Zurück in der Wohnung, nach 42km ist einem die Wohnung in der 5. Etage auch egal, wurde mit Sekt auf unsere Zielankunft angestoßen. Trotz des anstrengenden Laufes hatten wir aber immer noch genug Energie, um uns wieder gemeinsam ein leckeres Abendessen zu kochen. Diesmal gab es Nudeln mit einer Spinat-Gorgonzola Sauce. Den weiteren Abend verbrachten wir mit Klönschnack, Bier, Sekt und Wein.
Am Montag, unserem letzten Tag setzten wir unser touristisches Programm fort. Es begann mit einer Bootsrundfahrt auf Kopenhagens „Wasserstraßen“.
Mittagspause machten wir in einer umgebauten Lagerhalle mit dem Namen „Copenhagen Street Food“. Im Angebot waren verschiedene internationale Speisen, die auf rustikalen „Möbeln“ verzehrt wurden.
Natürlich mußten wir auch das berühmte dänisches Softeis probieren. Am Nyhavn gab es Eis-Cafes, die Softeis in frischen selbst gemachten Waffeln verkauften. Einfach nur lecker....
Den Tag ließen wir in einem kleinen, unscheinbaren, aber feinen Restaurant mit dem Namen Kjobenhavn mit einem 3 Gänge Menu ausklingen.
Dienstag ging es dann wieder zurück nach Hannover. Da unser Zug erst am Nachmittag fuhr, ließen wir uns morgens Zeit und verließen die Wohnung zum letztmöglichen Zeitpunkt. Wir verbrachten bei herrlichem Wetter ein paar Stunden im Königsgarten, bzw. im Staatlichen Kunstmuseum Kopenhagen.
Unser Zug startete pünktlich vom Kopenhagener Hauptbahnhof Richtung Hamburg. Gespannt waren wir, ob denn diesmal der Zug auf die Fähre fahren würden.
Kurz vor den Fährbahnhof gab es vom Zugbegleiter eine Durchsage, daß wir mit dem Zug auf die Fähre fahren würden und dann den Zug verlassen müssten. Es ist interessant zu sehen, wie ein ganzer Zug auf die Fähre fährt und neben vielen LKWs auf Schiffsreise geht. Die Überfahrt verbrachten wir auf einem höher gelegenen Fährdeck für Passagiere.
In Hamburg angekommen, stiegen wir in den Zug nach Hannover, wo wir gegen 22:00 ankamen.
Die Marathonvorbereitung hatte sich gelohnt. Eine rundum gelungene Kopenhagenreise mit vielen neuen Eindrücken und ganz viel Spaß. Mal sehen, wohin uns das nächste Laufevent führt.